„Kann ich etwas tun, um erleuchtet zu werden?“, fragt der Schüler den Meister. „So wenig, wie Du dazu beitragen kannst, dass die Sonne morgens aufgeht.“ „Was nützen denn all die geistigen Übungen?“. „Sicherzugehen, dass Du nicht schläfst, wenn die Sonne aufgeht.“
Donnerndes Schweigen: Erleuchtung hat nichts mit „Dir“ zu tun. Erleuchtung ist unpersönlich. Denn die Person ist nichts mehr als ein Gedankenkonstrukt. Die Trennung zwischen Dir und mir, zwischen mein und Dein ist lediglich eine chronifizierte Idee, die Buddha als Ursache des menschlichen Leidens erkannt hat. Wenn Erleuchtung passiert, passiert sie nicht Dir. Es passiert. Und wenn sie passiert, wird Dir klar, eindringlich wie ein Blitzschlag: ICH hab´ damit nichts zu tun. Der universelle Witz, der zu Erkenntnis wird. Schallendes Gelächter! Die Erkenntnis, die das Herz zu Tränen rührt. Die Wolken brechen auf und zeigen den wolkenlosen, unendlichen Himmel. Ein Durchatmen, die Last fällt von den Schultern. Sei auf der Hut, sei achtsam. Es passiert nicht Dir, aber es überkommt Dich in dramatischer Weise. Das ist das Paradox der Erleuchtung.
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